Schon wieder fuhr die Akaflieg Hannover zu einem der vielen schönen Orte Deutschlands und dieses mal sogar Richtung Norden. Oder besser Nordosten, in die Nähe Pritzwalks auf den Flugplatz Kammermark der Akaflieg Berlin.
Dieses Jahr wurde dort der Schimmelcup ausgetragen. Ein Streckenflugwettbewerb, bei dem hauptsächlich Prototypen der verschiedenen Akafliegs mitfliegen. Der Sieger darf den begehrten Wanderpokal für drei Jahre mit nach Hause nehmen. In den Jahren dazwischen findet der Idaflieg Alpen- und Streckenfluglehrgang statt.
Leider befanden sich unsere Prototypen noch in der Werkstatt zur Wartung, aber entgehen lassen wollten wir uns diese super Veranstaltung trotzdem nicht. Also nahm Francois unseren doppelsitzigen Offene Klasse Flieger ASH 25 (H1) mit. Ich (Renate) konnte mit dem Förderflugzeug des AMF ASW 19 (VS), welche ich dieses Jahr zur Hälfte zu Verfügung habe, teilnehmen.
Damit starteten wir zwar leider ausschließlich in der Nichtprototypenklasse, konnten aber mitfliegen.
Als wir mit unseren Hängern auf den Flugplatz fuhren wurden wir freudig von unseren Freunden aus ganz Deutschland begrüßt und sahen uns das weitläufige Gelände an: In der Halle standen bereits die größten Prototypen wie die B12, B13 und das Urgestein der Münchener, die Mü 17. Auch die SB 10 aus Braunschweig, das größte fliegende reine Segelflugzeug (29m Spannweite) war bereits aufgebaut.
Am nächsten Tag gab es leider kein gutes Streckenwetter, weshalb wir nur ein paar Platzrunden flogen und uns Kammermark und Pritzwalk von oben ansahen. Die folgenden Tage waren schon besser. Ausgeschrieben wurden ausschließlich AATs, um der großen Varianz der Flugzeuge gerecht zu werden. Auf diese Weise konnte sich jeder Pilot die passende Streckenlänge suchen. Es ging zur Elbe, in großer Höhe (aber dafür mit gutem Steigen) über das Bombodrom, die Seenplatte mit der Müritz und die endlose Landschaft mit Feldern und kleinen Wäldern… auch touristisch führten uns die Flüge in eine bis jetzt eher unbekanntere Gegend. Die Aufgaben waren stets anspruchsvoll, mal bei heißer Blauthermik und mal bei Hammerwetter, machten aber ebensoviel Spaß.
Francois erflog ein mal auf der H1 den Tagessieg, den Hänger durften wir die ganze Woche stehen lassen. Die kurzen Ohren brachten die Piloten immer sicher heim.
Ich landete zwei mal auf einem Feld und konnte mich auf meine Fliegerkameraden verlassen. Diese waren so schnell mit Hänger bei mir, dass ich noch nicht mal Zeit zum Putzen und Vorbereiten des Flugzeugs zum Abrüsten hatte!
Abends verköstigte jeweils eine andere Akaflieg die hungrige Meute; auch unsere Käsespätzle kamen gut an. Anschließend gab es bei interesanten Gesprächen im Garten viel gute Laune.
Am Samstag wurde nach dem letzten Wertungsflug den besten Piloten der Prototypenklasse der Schimmelcup überreicht – dieses mal geht er an die Crew der fs 33 nach Stuttgart.
Abschließend geht nochmals ein großer Dank allen, die uns geholfen haben in die Luft zu kommen, aufzurüsten, zurückgeholt haben oder sonst dabei waren! Wir alle haben eine super Woche hinter uns und freuen uns schon auf das nächste große IDAFLIEG Event, das Sommertreffen in Aalen.