Früh morgens aufbauen und sich im nassen Gras nasse Socken holen – Foto von Dorthe Leopoldt

Es ist zwar noch nicht ganz die Startfrequenz des Frankfurter Flughafens, aber wir sind trotzdem sehr stolz auf den Flugbetrieb, den wir in der letzten Oktoberwoche realisiert haben:

2 Tage
3 Flugzeuge
121 Flüge
11,5 Stunden Flugzeit
Alle sieben Minuten ein Start

Grund dafür war, dass die Akaflieg dieses Jahr erstmalig mit einem Angebot beim Unisport vertreten war. Das war auch innerhalb weniger Minuten ausgebucht, und Ende Oktober ging‘s dann los: Zwölf Studierende haben für zwei Tage die Uni Uni sein gelassen und sind stattdessen mit auf den Flugplatz gekommen, um innerhalb des Kurses ihre ersten zehn Starts als Flugschüler*in zu absolvieren. Dass das tatsächlich wie geplant geklappt hat, verdanken wir dem großartigen Engagement unserer Mitglieder – insbesondere den Fluglehrer*innen und unserer Windenfahrerin Wiebke – ebenso wie der Tatsache, dass wir uns je eine ASK 21 vom Luftsport-Verband Niedersachsen und vom Hannoverschen Aero Club, der auch seine Winde zur Verfügung gestellt hat, ausleihen durften.

Fallschirm an und los geht‘s! – Foto von Paul Zintarra

Start des Kurses war Mittwoch Nachmittag. Bei einem Treffen in der Werkstatt lernten die Teilnehmer*innen Grundlegendes über den Ablauf des Flugbetriebes und das Verhalten am Flugplatz, konnten Fragen stellen, und das Anlegen der Fallschirme und das Einsteigen ins Flugzeug schon mal ausprobieren. Anschließend wurde noch gemeinsam gegrillt, aber allzu spät wurde es nicht, denn am nächsten Morgen war um 8 Uhr Treffen an der Uni angesagt, um gemeinsam zum Flugplatz zu fahren.

Nach dem gemeinsamen Aufbauen und Vorbereiten konnten dann erste Erfahrungen in der Luft gesammelt werden, und bald stellten die frischgebackenen Flugschüler*innen fest: „Alter, ist das geil!“ Lernfortschritte stellten sich ebenfalls schnell ein, sodass alle in der Luft und bei Start und Landung von Mal zu Mal mehr Aufgaben selbst übernehmen konnten. Der Spaß kam dabei auch nicht zu kurz, und beim ein oder anderen Flug konnte man vor allem gegen Ende des Tages vom Boden aus schon sehen, dass da oben eher nach g-Kräften gesucht wurde, als „einfach nur“ zu schulen.

Zum Aufwärmen erstmal 1km über den Flugplatz schieben – Foto von Dorthe Leopoldt

In Viererteams jeweils einem Flugzeug zugeteilt, konnten die Teilnehmenden so am Donnerstag und Freitag den Flugbetrieb intensiv kennenlernen und waren bald komplett selbstverständlich überall eingebunden, egal ob beim Einklinken, als Flächenläufer*in oder beim Rückholen der gelandeten Flugzeuge, das komplett von Hand gemacht wurde. Als Gruppe vierzigmal am Tag ein Flugzeug zurück an den Start zu schieben, sorgt auf jeden Fall dafür, dass man einander und das Flugzeug sehr gut kennenlernt, und auch am Boden die sportliche Komponente nicht zu kurz kommt.

Das Wetter spielte zum Glück an beiden Tagen vorbildlich mit und auch die kulinarische Versorgung war exzellent, dank freundlicher Seelen mit Kuchen und Heißgetränken im Gepäck und mittags mit Pizza und Wraps (ja, man kann auch an einen Flugplatz Pizza bestellen!).

Glücklich und sehr erschöpft wurden am Freitagabend Ausbildungsnachweise ausgefüllt – die Starts können sich die Teilnehmer*innen überall anrechnen lassen, falls sie weiterfliegen möchten – und resümiert: Niemand hätte einige Wochen zuvor erwartet, im Cockpit eines Segelflugzeuges zu sitzen, aber alle hatten eine Menge Spaß daran.

Alle sieben Minuten ein Start